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Warum ist eine anwaltliche Mahnung wichtig?

Eine anwaltliche Mahnung verfolgt mehrere Zielrichtungen und ist daher eines der wesentlichsten Instrumente bei der Forderungsbeitreibung. Da die Kosten für ein solches anwaltliches Mahnschreiben vollumfänglich dem Schuldner zur Last fallen, sollte kein Gläubiger auf dieses wirksamste und in der Praxis auch schnellste Mittel zur Forderungsbeitreibung verzichten.

Natürlich hat die anwaltliche Mahnung zunächst die Funktion den Schuldner zur Zahlung aufzufordern. Hierbei macht die Einschaltung eines Anwalts dem säumigen Schuldner deutlich, dass der Gläubiger bereit ist die Forderung beizutreiben. Die Kosten, die den Schuldner hierbei zusätzlich belasten, sind erheblich und verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der Forderungsbeitreibung durch den Gläubiger. Gerade bei kleinen Forderungen ist die Hoffnung des Schuldners, der Gläubiger werde seine Forderung nicht weiter verfolgen, einer der Hauptgründe für eine Zahlungsverweigerung.

Bei einer Forderung von 120,00 EUR fallen beispielsweise zusätzliche vom Schuldner zu erstattende Anwaltskosten in Höhe von 83,54 EUR für das anwaltliche Mahnschreiben an. Der Schuldner realisiert hier sehr schnell, dass jeder weitere Schritt der Forderungsbeitreibung für ihn sehr teuer wird.

Die anwaltliche Mahnung dient weiterhin dazu abzuklären, ob tatsächliche Zahlungsschwierigkeiten vorliegen. Ist der Schuldner aktuell nicht in der Lage die Forderung auszugleichen, dann hilft oft nur eine Ratenzahlungsvereinbarung. Eine solche Ratenzahlungsvereinbarung muss aber schriftlich zu Gunsten des Gläubigers definiert werden, damit dieser seine Rechtsposition nicht verschlechtert, sondern im Streitfall erheblich verbessert.

Obligatorisch werden durch ein anwaltliches Mahnschreiben auch bereits aufgelaufene Zinsen und Kosten geltend gemacht. Aufgrund des hohen Zinssatzes im Schuldnerverzug laufen hier erhebliche Beträge auf, die berücksichtigt werden sollten. Selbstverständlich ist der hohe Zinssatz (9% über Basiszinssatz bei gewerblichen Forderungen) auch ein adäquates Druckmittel gegenüber dem Schuldner.

Weiterhin dient das anwaltliche Mahnschreiben der Vorbereitung eines Rechtsstreits oder eines gerichtlichen Mahnverfahrens sollten sich alle Bemühungen um eine Zahlung des Schuldners als fruchtlos erweisen. Das anwaltliche Mahnschreiben ist in diesem Zusammenhang aber auch ein Instrument der Informationsgewinnung. Hat der Schuldner relevante Einwände gegen eine erhobene Forderung, dann wird er diese Einwendungen in der Regel als Reaktion auf das anwaltliche Mahnschreiben vorbringen. Dies hat den Vorteil, dass diese Einwände bereits vor einem gerichtlichen Verfahren bewertet werden können.

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